Mrz 18

Mit großem Optimismus reisten wir am vergangenen Samstag nach Garching – um dann sehr ernüchtert am Sonntag wieder in Leipzig aufzuschlagen. Im Abstiegskampf quittierten wir eine schmerzhafte Niederlage gegen den bis dahin Tabellenvorletzten, was umgehend dazu führte, dass wir jetzt diese Position einnehmen. Erstaunlicherweise haben wir eine Runde vor Schluss immer noch Chancen auf den Klassenerhalt, allerdings nun nicht mehr allein aus eigener Kraft; es muss Schützenhilfe aus den anderen Wettkämpfen kommen.

Nominell waren uns die Gastgeber nur leicht überlegen, und der Wettkampf sah auch lange Zeit verheißungsvoll aus. Manfred Sch. übertraf sich selbst wieder einmal, indem er sein Kurzremis diesmal bereits vereinbarte, als ich gerade erst den fünften Zug ausgeführt hatte. Anschließend geschah ein kleines Weilchen nix; wir hatten viele offene Stellungen, die hier und da nach Vorteil aussahen, mussten aber auch an ein oder zwei Brettern um Ausgleich kämpfen.

Nach zwei bis drei Stunden remisierten dann noch Thomas, Ludwig und Wilfrid. Alle drei befanden sich, soweit ich das mitbekommen habe, in einem Mittelspiel, welches die Remisbreite nie ernsthaft verlassen hatte. Da Manfred B. und meine Wenigkeit (wir beide mit Weiß) in dieser Phase bereits sehr gute Stellungen vorzuweisen hatten, waren wir recht optimistisch, was den Ausgang des Mannschaftskampfes anging.

Leider kam es in der Zeitnotphase deutlich anders. Andreas, der in der laufenden Saison zum zweiten Mal die Mannschaft komplettierte, verlor zuerst. Danach übersah euer Berichterstatter einen gefährlichen Königsangriff, welcher erst Material und kurz danach die Partie kostete. Etwa zeitgleich ließ auch Manfred B. eine gewinnträchtige Chance aus und ließ sich auf eine Abwicklung ein, die umgehend zu einer Ruine seinerseits führte. Somit hieß es 2:5 aus unserer Sicht, und nur Stephan kämpfte noch um den Ehrentreffer.

Unser Kapitän stand über lange Zeit passiv, vorsichtig ausgedrückt, doch dann gelang ihm auf wundersame Weise eine Befreiung, die in ein Endspiel mit Mehrbauern führte. Dort vergrößerte er seinen Vorteil stetig und zielstrebig, und irgendwann war nur noch die Frage, ob er den Punkt einfahren würde, bevor der Zug nach Leipzig abgefahren war. Dies gelang letztendlich; obgleich wir uns in der anschließenden Analyse nie ganz sicher waren, ob das Endspiel auch bei bestem gegnerischen Spiel gewonnen war, kann man wohl von einem verdienten Sieg sprechen. 5:3 zu unseren Ungunsten lautete damit der Endstand.

Der Tabellenstand vor der letzten Runde ist geradezu grotesk knapp. Mit 3:13 Mannschaftspunkten stehen wir wie gesagt auf dem vorletzten Rang; mit freundlicher Unterstützung durch Aue und Bindlach könnten wir ggf. mit einem Sieg (oder sogar einem Unentschieden!) jedoch noch zwei andere Team überholen. Die Situation ist, wie man so sagt, ernst, aber nicht hoffnungslos.


2 Antworten auf “2.Bundesliga: SC Garching – SGL”

  1. 1. Hermann schrieb:

    Im Zusammenhang mit dem heutigen Abstiegsduell unserer ersten Mannschaft gegen Garching hat Joachim Solberg auf seinem Schachblog erneut zwei deutschsprachige Beiträge veröffentlicht:

    16.03.2013: SG Leipzig spielt gegen SC Garching (die Vorankündigung)

    17.03.2013: SG Leipzig verlor gegen SC Garching (die Ergebnismeldung)

    Außerdem hat Joachim vor Kurzem auch für den ersten „Ladykracher“-Artikel auf seinem Schachblog gesorgt:

    12.03.2013: Anet Gempe gewinnt Frohburger Blitzturnier

  2. 2. Georg Heinze schrieb:

    Roland hat alles gesagt, was zu sagen ist.
    Neutraubing ist praktisch bereits abgestiegen, selbst ein Sieg würde da nichts ändern, denn 5,5 BP gegenüber SC Garching sind nicht aufzuholen.
    Meiner Einschätzung nach ist die SGL stark genug, noch einen Sieg zu landen.
    Bei über 50 Punkten Vorsprung, sowohl nach ELO als auch nach DWZ, sollte man auf die eigene Kraft vertrauen.
    Auch im Interesse der eigenen 3.Mannschaft ist man zu einem Sieg verpflichtet!

    Eine andere Frage ist, ob Bindlach-Aktionär und Aue ihrer Favoritenrolle gerecht werden.
    Beide Mannschaften können den Aufstieg nicht mehr schaffen; es geht nur noch um die Plätze.

Kommentieren Sie den Beitrag!