Mai 09

Am Sonntag, dem 07.05.2017, fuhr unsere IV. Mannschaft zu ihrem letzten Punktspiel in dieser Sachsenligasaison nach Ebersbach. Aufgrund einiger Ausfälle und der Notwendigkeit, unsere Erste und Dritte möglichst stark zu machen, konnten wir diesmal nur 7 Leute zu unserem Auswärtskampf aufbieten. Da unsere Gegner überraschenderweise auch nicht vollzählig antraten und sich an vielen Brettern vorteilhafte Stellungen entwickelten, wurde der Wettkampf doch spannender als anfangs von uns angenommen.

1. Sandra Ulms – spielfrei +:-

Sandra führte eine makellose Partie zum verdienten Sieg.

2. Miroslav Bores – spielfrei +:-

An Brett zwei war für uns diesmal leider nichts zu holen.

3. Julia Halas – Roman Bores 0:1

In der ersten mehrzügigen Partie des Tages an Brett 3 bekam Julia einen Bogo-Inder aufs Brett. In dem erreichte sie früh eine bequeme Stellung, übersah an einer Stelle jedoch ein Läuferfangmotiv, dessen Abwendung ihren Gegner mindestens eine Bauerneinheit gekostet hätte. Trotzdem erhielt sie im Mittelspiel eine überlegene Stellung mit großem Raumvorteil. Leider forcierte Julia zu früh eine Zentrumsöffnung, die ihrem Gegner Entlastung und etwas Gegenspiel einbrachte. In der Folge bekam Julia Probleme, ihre Figuren zu koordinieren, und büßte einen Randbauern am Damenflügel ein. Später zeichnete sich weiterer Material- und damit der Partieverlust ab.

4. Lucie Jinova – Hermann Sonntag 1:0

In meiner zweiten Schwarzpartie der Saison durfte ich Französisch spielen. Im Zuge der Zentrumsöffnung entschied ich mich statt für eine ausgeglichen-sichere für eine offensivere, zweischneidige Variante, in der ich mich ungenau verteidigte und ein starkes Opfermotiv übersah. Das kostete mich leider gleich einen ganzen Turm. Obwohl sich mein Materialrückstand in der Folge noch auf eine Qualität reduzierte, war die Niederlage nicht mehr abzuwenden.

5. Raik Schirmer – Christian Noack ½:½

Raik hielt sich ganz an die taktische Vorgabe unseres Mannschaftsleiters und legte seine Partie auf langfristigen, positionellen Vorteil an. Er überspielte seinen Gegner, gewann 2 Bauern am Damenflügel und hatte schließlich ein Mehrfreibauernpaar auf der a-Linie, wobei der vordere von beiden sicher gedeckt schon auf der 3. Reihe des Gegners stand. Im Bestreben, die für die Bauernumwandlung hinderlichen Schwerfiguren seines Gegners abzutauschen, übersah Raik eine ansonsten leicht vermeidbare Mattdrohung seines Gegners, zu deren Abwendung Raik eine Leichtfigur investierte. Trotzdem blieben Raiks Freibauern stark und banden die Kräfte seines Gegners. In der Folge gelang es Raik sogar, seine Stellung in ein vorteilhaftes Damenendspiel mit Randfreibauer umzuwandeln. Von vielen Schachs animiert unternahm Raik kurzerhand eine Königswanderung zum Damenflügel, um endlich die Bauernumwandlung zu verwirklichen. In beiderseitiger Zeitnot mit zeitweise beiderseits hängenden Damen beendete die Entdeckung beiderseitigen Blättchenfalls schließlich alle Gewinnversuche.

6. Zdenek Volfl – André Eilert ½:½

André baute sich slawisch auf und kam in eine Variante mit frühem Damentausch, wonach er durch seine aktiven Leichtfiguren und den entstandenen gegnerischen Doppelbauern permanent leicht besser stand. Beim Übergang ins Turm+Leichtfigur-Endspiel gelang es André, einen Bauern zu gewinnen und einen Randfreibauern zu bilden. Nach langem Kampf kam André dennoch nicht über ein Remis hinaus.

7. J̦rg Lauckner РChristian Brauer 1:0

Jörg wählte einen katalanischen Aufbau und erlangte früh Entwicklungsvorsprung. Während seiner Partie besann er sich auf das erst kurz zurückliegende Großmeistertraining mit Zigurds Lanka und das dort behandelte Stellungsmerkmal der „Revolverspringer“ und entdeckte eine Anwendungsmöglichkeit in seiner Partie. Er bestrafte den Entwicklungsrückstand seines Gegners mit einem Springeropfer auf f7, durch das er dessen Stellung ruinierte und einen Bauern und eine Qualität gewann. Danach verpasste es Jörg jedoch, den Abschluss seiner Entwicklung elegant mit Figurentauschdrohungen zu verbinden und erlaubte seinem Gegner die Bildung eines hinderlichen Springervorpostens im Zentrum. Durch die Nutzung offener Linien mit seiner überzähligen Schwerfigur gelang es Jörg schließlich trotzdem, in die Stellung seines Gegners einzudringen und seinen Vorteil in einen Sieg umzumünzen.

8. Frank Hollstein – Markus Heber 1:0

Markus bekam einen d3-Franzosen aufs Brett und hatte früh Ausgleich erreicht. Leider übersah er in einem leicht besseren Leichtfigurenendspiel eine simple Springergabel, die ihn einen Läufer und die Partie kostete.

Obwohl wir uns zu siebt und mit nur 2 Stammspielern gegen die konstant aufspielenden Ebersbacher zunächst nicht viel ausgerechnet hatten, war unsere Niederlage am Ende doch unglücklich. Raiks Partie hätte leicht ein Sieg werden können, und Markus und Julias Partien waren mindestens Remis. Zum Glück konnten wir trotz der 3:5-Niederlage unseren Tabellenplatz und die Klasse halten.


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