Schachgemeinschaft Leipzig

Nach mehreren gegenseitigen Tur­nier­be­suchen (VfB-Open Leipzig, Open Lyon) führten die Part­ner­ver­ei­ne Olympique Lyon (Frankreich) und Schach­ge­mein­schaft Leipzig in der zweiten Sommerferienwoche (2.-9. Juli) ein gemeinsames Treffen im Ost­see­ju­gend­camp Grömitz durch. Dabei trafen sich die Lyoner Kinder Clothilde, Victor und Paul mit den Leipzigern Emmanuel, Mirko, Brian und Lennox. Unsere französischen Gäste wurden dabei von Sylvie Leroy-Cremillieu begleitet, wäh­rend sich von unserer Seite Anja Heck (Gesamtleitung), Hendrik Hoffmann (Trainer) sowie Sven Römling (Sprach­animateur und Dolmetscher) am Jugend­aus­tausch beteiligten.

Sonntag/Montag
Am Anreisesonntag wurden den Lyonern bei der Ankunft auf dem Flughafen Hamburg einige kleinere Hürden in den Weg gelegt, letztlich konnte sie Anja aber wohlbehalten nach Grömitz chauffieren. Montag früh begann dann das Programm mit Kennenlern-Frisbee am Strand.
Nach kurzer Zeit waren alle Namen bekannt. Den schachlichen Start vollzogen wir, indem wir die Namen der Figuren auf französisch wie auf Deutsch klärten und erste kleine Übungen am Brett absolvierten. So sollten etwa mehrere Figuren immer so aufgestellt werden, dass sie sich gegenseitig schützten. Oder es wurde mit fünf Damen eine Aufstellung gesucht, die alle Felder des Brettes abdeckte. Natürlich durfte auch das gute alte 8-Damen-Problem nicht fehlen.
v.l.n.r.: Sven, Clothilde, Victor, Sylvie, Lennox, Brian, Mirko, Hendrik, Paul, Emmanuel

Am Nachmittag ging es dann zu Fuß in den Ort Grömitz. Die ganz Mutigen unternahmen an der Seebrücke einen Tauchgang in die Ostsee. Am Abend spielten alle gemeinsam mit den Teilnehmern der „normalen“ Trainingswoche im Tandemturnier. Dafür, dass Clothilde und Victor am Morgen das erste Mal überhaupt mit Tandem in Berührung gekommen waren, lief es doch recht gut und es konnten erste kleine Erfolge verzeichnet werden.

Dienstag
Tischtennis stand am Dienstagfrüh auf dem Plan, man stimmte sich, einzeln oder auch am großen Chinesisch-Tisch, auf das für den Nachmittag anberaumte Turnier ein. Auch wurden wir von Sven fachkundig und zweisprachig in die Begriffswelt des Tischtennis eingeführt. Am Brett schlossen sich dann weitere Sprachanimationen an, bevor es an den Strand zum Kondiblitz, immmer ein Renner bei Schachkindern, ging.

Der Nachmittag war dann dem Tischtennisturnier (wieder zuammen mit der großen Schachgruppe) vorbehalten. Paul und Brian konnten bei den U10-Spielern die Zwischenrunde erreichen, Lennox im U16-Turnier. Auch die anderen schlugen ich achtbar und hatten Freude am Spiel. Unsere Gäste wollten dann noch schnell zum Kletterpark, doch hatte dieser bereits geschlossen.

Mittwoch
Vormittags wurde zunächst ein wenig geblitzt, um für das Blitzturnier am Abend gut gerüstet zu sein. Ein Begriffememory und Ansageschach (2er-Teams, ein Spieler muss die Figurenart ziehen, welche der Partner genannt hat) sorgten dann für sprachliche (und schachliche) Aktivitäten.

Freude bereitete dann das mittägliche pique-nique in Meeresnähe inklusive altbekannter Strandaktivitäten.

Der Nachmittag stand im Zeichen des Minigolf.

Clothilde wagte sich danach richtig hoch hinaus.

Am Abend zeigten die Kinder noch Stehvermögen beim Blitzturnier.

Donnerstag
Mit dem Besuch des Hansa-Parks in Sierksdorf stand ein außerschachliches Highlight im Programm. Die Zeit bis zur Abfahrt des Busses wurde mit einem Mitmachspiel in der großen Gruppe überbrückt. Einige Impressionen aus dem Hansa-Park:

Schach spielte dann nur am Rande des Grillabends eine Rolle:

Freitag
Mit Leibesübungen á la Turnvater Jahn begannen wir die heutige Sprachanimation. Schachlich ging es dann darum, in Zweier-Teams abwechselnd Züge auszuführen, ohne sich explizit vorzusagen. Aufgelockert wurde da Ganze durch einige Runden „Stille Post“ – dieses Spiel heißt im Französischen übrigens Téléphone arabe (Arabisches Telefon).

Nach dem Mittagessen brachen wir dann zu einem Abstecher nach Bad Segeberg auf, wo wir im Rahmen der Karl-May-Festspiele eine Vorstellung von „Old Surehand“ besuchten. Da die Zeit des gemeinsamen Trainings mit diesem Tag zu Ende gegangen war, zogen alle am Abend zu einem gemeinamen Pizzaessen los.

Sonnabend
Unsere Gäste nutzten das schöne Wetter für einen ausgiebigen Fahrradausflug, während die anderen die Möglichkeit wahrnahmen, einen der anwesenden Trainer im Simultan herauszufordern.
Am Abend erfolgte dann der offizielle Abschluss des Austauschs im Rahmen der Siegerehrung aller Aktivitäten der abgelaufenen Woche. Michael Nagel als Verantwortlicher für die Schachwochen übergab allen Erinnerungsurkunden und -medaillen, Michael Perlick als Chef des Hauses überreichte der französischen Delegation T-Shirts vom Jugendcamp, und auch von uns gab es noch ein kleines Gastgeschenk.

Sonntag
Nach einer erlebnisreichen Woche stand die Abreise an. Bereits während der Woche herrschte Einigkeit, dass wir einen solchen Austausch in der ein oder anderen Form wiederholen wollen. Ein ausdrücklicher Dank allen Beteiligten, es hat Spaß gemacht.