Sep 25
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Schnellschachturnier „Rosenturnier“ Sangerhausen 2016
HINTERGRUND. Am Sonnabend, den 24. September 2016, fand in Sangerhausen die 18. Ausgabe des Rosenturniers statt.
Warum Rosenturnier? In Sangerhausen gibt es die größte Rosensammlung der Welt. Wer Fan wild-romantischer Rosen ist, sollte sich das Europa-Rosarium genauer ansehen.
Die Leipziger traten dabei mit drei Teams an, die sich hinsichtlich Brettreihenfolge wie folgt bildeten:
1. SG Leipzig 1: Bruno Kreyßig und Sandra Ulms: Setzliste Platz 4
2. Aue/Leipzig: IM Hannes Langrock und IM Gunter Spieß: Setzliste Platz 1
3. Spielgruppe Geilheit: Leonard Richter und Manuel Pietzsch: Setzliste Platz 3
MODUS. Gespielt wurde Team-Schnellschach – 9 Runden mit 15 Minuten pro Partie und Spieler. Die Teams bestanden jeweils aus 2 Spielern, wie schon die Aufstellung der Leipziger Teams erkennen lässt. Schnellschach ist eine feine Sache, da hier ohne Konsequenzen agiert werden kann. Eigene Ideen und theoretische Ãœberlegungen können hier in der Praxis getestet werden, ohne dafür „bestraft“ zu werden, da keine anschließende DWZ-Auswertung erfolgt.
Auch die Idee des Team-Schnellschachs ist als positiv zu bewerten, da Teambuilding für die erst junge Saison sehr wichtig ist. Dem Vereinsleben wird so etwas Schwung verliehen! Der Redaktion sei die Bemerkung gestattet, dass das Vereinsleben der SG Leipzig dringend verbessert werden sollte. Konstruktives Training findet derzeit nur im Jugendbereich statt.
RAHMEN. Die Fahrt nach Sangerhausen verlief ohne besondere Vorkommnisse. Die Autobahn 38 führt direkt zum Spielort. Mit gutem Wetter und bester Stimmung trafen wir in Sangerhausen ein. Die Anmeldung, der Gang zur Toilette sowie auch ein Guten-Morgen-Kaffee konnten ohne Weiteres durchgeführt werden. Das Spiellokal war die Aula einer Schule, welche geräumig und angenehm zu bespielen war. Insgesamt beteiligten sich 32 Teams an der Wochenendveranstaltung.
START. Ohne Startschwierigkeiten ging es direkt los. Es wurde zu Beginn pflichtgemäß gepunktet. In Runde 3 kam es dann zum ersten vereinsinternen Kampf zwischen Aue/Leipzig und der Spielgruppe Geilheit, den die beiden internationalen Meister für sich entscheiden konnten. In Runde 4 verlor der Autor im Spiel gegen die späteren Drittplatzierten Dessau 1 die Nerven, so dass in der darauffolgenden Mittagspause mit guter Laune und Verpflegung der Grundstein für eine bessere zweite Hälfte gelegt werden musste.
Anzumerken ist, dass die Qualität der Uhren, welche alle analog waren, zu wünschen übrig ließ. Meiner Meinung nach sollte an den vorderen Brettern digitale Uhren vorhanden sein, um in der Zeitnotphase, welche de facto immer vorherrscht, besser taktieren zu können.
Nach Runde 4 war noch alles drin – es waren erst 4 Runden gespielt und 5 sollten noch folgen. Der Zwischenstand lässt sich etwa so beschreiben: Während Aue/Leipzig erwartungsgemäß auf Rang 1 lagen, hatten die anderen beiden Leipziger Teams bereits einige kleine Flecken auf der weißen Weste, befanden sich aber im oberen Viertel des Teilnehmerfeldes.
FINISH. In den folgenden Runden, die alle fair abliefen, setzte sich das Team Aue/Leipzig an der Tabellenspitze fest. Man könnte sogar behaupten, dass diese Mannschaft bereits als Erster feststand, bevor überhaupt angefangen wurde.
Während der Autor hin und wieder Nerven zeigte, Entscheidungsvschwäche Zeitnot und mäßig gute Züge hervorbrachte, zeigte Schachfreund Richter an Brett 1 eine sehr solide Leistung. Er besiegte u.a. die Nachwuchstalente Sebastian Pallas und Bruno Kreyßig und ließ nur gegen IM Hannes Langrock Federn. Auch Sandra Ulms war gut in Form, sie besiegte u.a. Autor Manuel Pietzsch in einer taktisch geprägten Wolga-Partie mit frühem e3 und zeigte einmal mehr, warum sie in der Jugend zur nationalen Spitze zählte. Bruno Kreyßig zeigte ebenfalls sehr gutes Schach. Ähnlich wie dem Autor plagte ihn der Perfektionismus, wobei beim Autor sicher auch mal Planlosigkeit hinzukam, und so trug es sich zu, dass viele gut herausgespielte Partien, die bereits gewonnen waren, leider zu seinen Ungunsten durch Blättchenfall für den Gegner entschieden wurden. Die beiden IMs zeigten keine Schwäche bzw. Alterserscheinungen und spielten Schach vom anderen Stern.
Die zweite Hälfte des Turniers lässt sich wie folgt zusammenfassen: Während Team Aue/Leipzig munter punktete, waren die Teams SG Leipzig 1 und die Spielgruppe Geilheit im direkten Verfolgerfeld dabei, konnten sich aber nicht entscheidend durchsetzen und spielten gegeneinander 1:1. Am Ende kamen die Leipziger Teams auf folgende Ergebnisse:
SG Leipzig 1: 10 Mannschaftspunkte und Platz 9, sowie Dritter der Mixed-Wertung (weiblich & männlich)
Spielgruppe Geilheit: 12 Mannschaftspunkte und Platz 4
Team Aue/Leipzig: 16 Mannschaftspunkte und Platz 1
Es durfte sich bei der Siegerehrung über Preisgeld, Pokale und Rosen gefreut werden.
Alles in Allem war das Rosenturnier eine sehr schöne Freizeitgestaltung mit vielen netten Menschen, interessanten Partien und jeder Menge Spaß an der Arbeit. Die Leipziger sind sehr glücklich mit ihren erzielten Ergebnissen und können mutig auf eine bevorstehende, harte Saison in der Oberliga schauen. Das Turnier ist eindeutig zu empfehlen.
WICHTIG. Abschließend bleibt mir noch eine Danksagung an Gunter Spieß und Markus Kreyßig, die uns mit dem privaten PKW nach Sangerhausen fuhren. Außerdem sei erwähnt, dass die Schachgemeinschaft Leipzig den Bau eines eigenen Vereinsheims plant, um somit eine sichere Perspektive für die Zukunft und bessere, unabhängige Möglichkeiten für die Gestaltung eines „echten“ Vereinslebens zu haben. Diesbezüglich sind zur Komplettierung durch die SAB Spenden gern gesehen und ausdrücklich erwünscht. Es ist unser Verein, es ist unser soziales Umfeld, und es ist unsere Zukunft. Wir packen es an! Wir sind SGL.
am 26. September 2016 um 20:32 Uhr
Danke für den schönen Bericht, Manuel, und Dank auch allen Leipzigern für die gute Beteiligung. Wie schon vor Ort kurz erwähnt, möchten wir die Lücke schließen, die durch den Wegfall des Wolfener Zweier-Turniers entstanden ist, und noch bekannter werden. Bei den Wolfener Auflagen war übrigens immer auch das Duo Böhnisch/Schubert in der Spitzengruppe zu finden.
Unabhängig von dir habe ich in einer ersten (und durchaus positiven) internen Einschätzung den Schwachpunkt Uhren angesprochen. Wir werden natürlich nicht das gesamte Turnier mit Digi-Uhren ausstatten können, aber für die vorderen Bretter sollte das hoffentlich klappen. Ich hoffe, wir sehen euch auch nächstes Jahr zahlreich in Sangerhausen.
am 28. September 2016 um 18:48 Uhr
Definitiv, es hat großen Spaß gemacht. Danke für die gelungene Veranstaltung!
am 18. Mai 2017 um 15:10 Uhr
Neuer Termin ist der 23.9. – habe die Ausschreibung im Kommentar verlinkt.
Wir freuen uns wieder auf zahlreiche Leipziger Teams.