Feb 27
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Ab und zu besuche ich den blinden Schachfreund Willi Pawlowski und helfe ihm, auf seinem Super-PC mit 12 Kernen neue Versionen der Schachprogramme einzurichten. Diese braucht er nämlich für seine Fernschachpartien. Man muss heute immer wieder nachrüsten. Trotzdem kommt eigenes Nachdenken nicht zu kurz.
Es ist beeindruckend, wie Willi am Computer mit „Windows 10“ und der der Spezialsoftware „Blindows“ arbeitet. Es gibt Ausgabe über Sprache und wichtiger noch über die sog. Brailleschrift-Ausgabeleiste. Die Eingabe der Züge und das Abschicken der selben erfolgt über die normale Tastatur. Der Bildschirm ist nur eingeschaltet, wenn ein Gast dabei ist. Dann kann ggf. auch die Maus verwendet werden. Natürlich ist das Blindenschachbrett immer mit dabei.
Leider kann Willi mit seinen 75 Jahren und zusätzlicher Gehbehinderung nicht mehr an Turnieren und Mannschaftskämpfen teilnehmen wie früher in der Blinden-Nationalmannschaft, in der Stadtmeisterschaft oder in der 1. und 2. Landesklasse für den Schachclub Leipzig-Gohlis. Diesem hat er, wenn man die Zeit bei MoGoNo mitrechnet, über 40 Jahre die Treue gehalten. Aus den genannten Gründen ist er nicht mehr SGL-Mitglied, wohl aber noch im Deutschen Schachbund organisiert – das sogar doppelt (!), im Blindenschachbund und im Fernschachbund. Hier ist er mit Elo > 2200 gut im Geschäft.
Willi ist stets rege interessiert an den Ergebnissen der SG Leipzig und an allen Neuigkeiten. Als ich ihm von unserer Mitgliederversammlung im Januar und den dort beschlossenen Plänen für das Vereinshaus erzählte, hat er spontan 50 Euro gespendet. Dafür möchten wir ihm herzlich danken und weiter viel Freude und Erfolg im Fernschach wünschen.
Frieder Beckel
am 8. Oktober 2018 um 10:14 Uhr
Guten Tag Herr Beckel,
Danke für Ihre immer freundliche Hilfe.
Das Schachspiel ist für meinem Vati mehr als nur Hobby.
Tochter Manuela