Apr 02

Zum Abschluß des Treffen der Schachlegenden Viktor Kortschnoi und Wolfgang Uhlmann in der Universität Leipzig spielte Viktor Kortschnoi in der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Simultan an 10 Brettern. Studenten, Mitarbeiter, Leipziger und auch Besucher der Stadt erhielten die einmalige Chance, ihr Können gegen einen ehemaligen Vizeweltmeister unter Beweis zu stellen. Darunter waren 2 Frauen und 3 Kinder, der jüngste war ein Schweizer Schüler, der gerade zum Schüleraustausch in Leipzig weilte. Er mit seinen 8 Jahren und Viktor Kortschnoi mit 83 Jahren verkörperten anschaulich den Leitspruch der Weltschachorganisation FIDE „Gens una sumus – Wir sind eine Familie“. In welcher Sportart sind solche Duelle Jung-Alt, Mann-Frau noch möglich?

Nach Begrüßungsworten durch den Wolfener Unternehmer Dr. Gerhard Köhler, der in der DDR selbst ein starker Schachspieler war, begann vor ca. 50 Zuschauern der Wettkampf. Auch beim Simultan zeigte sich Viktor als der „Schreckliche“, er strebte scharfe Stellungen an. Nach 2 Stunden führte der Großmeister 6:1, er hatte nur eine Partie gegen Michael Weber aus Oberminden verloren. Es blieben noch 3 spannende Partien, von denen er eine gegen den erst 9-jährigen Axel Nguyen verlor. Allerdings hatte der Großmeister in Gewinnstellung einen Blackout und schrieb dann auf das Spielformular des Siegers: „Your position was dead lost.“ (Deine Position war total verloren.) Gegen unsere Julia Halas musste der Großmeister in einem Turmendspiel um das Remis kämpfen, welches er auch sicher erreichte. Die letzte Partie spielte nach 2,5 Stunden der erst 11-jährige Jacob Faßhauer, der sich lange sehr gut hielt. Im Kampf Mann gegen Mann und mit einer beigestellten Uhr unterlag er dann dem Routinier, der sich auf diese eine Partie voll konzentrieren konnte. Endstand damit 7,5 zu 2,5 für den Großmeister.

Es war eine gelungene Veranstaltung mit Werbung für das schöne Schachspiel. Zu danken ist das vor allem Dr. Gerhard Köhler, Dr. Röder von der Universität Leipzig mit seinem Team und der Emanuel-Lasker Gesellschaft, benannt nach dem einzigen deutschen Schachweltmeister, die von dem Vorsitzenden Paul Werner Wagner vertreten wurde. Auch das Rektorat der Uni hatte bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag durch Prorektor Prof. Lenk Grüße überbracht.

Leipzig, den 31.03.2014

Fide-Meister Manfred Schöneberg

Danke Manfred für den Bericht – ich ergänze an der Stelle noch zwei Fotos – und danke dem Fotographen Albrecht Fiebiger!

Julia Halas beim Kampf gegen KortschnoiJacob Faßhauer voll konzentriert bei der Sache

Julia Halas beim Kampf gegen Kortschnoi         Jacob Faßhauer voll konzentriert bei der Sache


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