Okt 13

Am vergangenen Sonntag kurz vor Acht am Leipziger Hauptbahnhof: 29 Kinder und Jugendliche sowie 16 Erwachsene treffen sich zu einem ganz besonderen „Auswärtsspiel“. Es ist Punktspieltag in den sächsischen Spielklassen, aber diese „Mannschaft“ fährt ganz woanders hin.
Der Herbstmorgen des 09. Oktober ist frisch, einige frösteln leicht; dagegen hilft nur: rein in den Bus! Bus? Genau, an diesem Tag ist endlich unsere lang ersehnte Vereinsbusfahrt.





Diese hatten wir Anfang des Jahres gewonnen. Der SC Leipzig-Gohlis wurde während des Sportlerballs mit dem „Jahrespokal des Stadtsportbundes Leipzig“ für die erfolgreiche Nachwuchs- und Vereinsarbeit der letzten Jahre geehrt. Und als ganz besonderen Preis sponsorte uns das Reiseunternehmen Polster & Pohl einen Reisebus für einen ganzen Tag. Nochmals vielen Dank an dieser Stelle! (Wenn Ihr dem Polster&Pohl-Link folgt, findet Ihr übrigens einen kleinen Bericht über uns incl. Fotos!)
Es sollte in der Tat ein ganz besonderer Tag werden; und man kann nur diejenigen bemitleiden, die nicht mitgefahren sind. Denn sie haben wirklich etwas verpasst: So eine gemeinsame Fahrt macht man ja nicht so oft; im Gegensatz zu den regelmäßigen Punktspielen.

Kurz nach Acht setzte unser Fahrer Peter den großen Reisebus in Bewegung. Das Ziel hieß Ströbeck, das Schachdorf in der Nähe von Halberstadt. Und wie es sich für einen Vereinsausflug gehörte, kam auch die Sonne heraus und kündigte uns einen wunderschönen Herbsttag an.

Die zwei Stunden Fahrt bis nach Ströbeck wurden ganz unterschiedlich genutzt: die Einen schliefen aus, die Anderen versuchten, die ersten Fragen des kleinen Reiserätsels zu beantworten und irgendwie alle lauschten der CD, auf der unser Radiobesuch vor ca. zweieinhalb Jahren aufgezeichnet war.




In Ströbeck angekommen, teilte sich unsere große Gruppe; die eine Hälfte folgte den Spuren der Ströbecker Schachgeschichte in Form einer Dorfführung und die andere Hälfte besuchte das Ströbecker Schachmuseum. Nach einer Stunde wurde getauscht. Während der Dorfführung haben wir Interessantes und Kurioses zur Vergangenheit des Schachdorfs erfahren; außerdem hatten unsere Kleinen die Möglichkeit, den Schachturm zu besteigen, für die Erwachsenen war der Aufgang vielleicht doch etwas zu eng. Wer mit offenen Augen durch das Dorf flanierte, entdeckte schnell die vielen Schachbretter über den Hauseingängen; unsere Dorfführerin konnte auch dazu eine spannende Geschichte erzählen.
Ebenfalls eine Station war die Grundschule „Dr. Emanuel Lasker“, benannt nach dem einzigen deutschen Schachweltmeister; hier wird noch heute Schach als Unterrichtsfach gelehrt.
Unsere Jüngsten waren sich schnell einig, dass ihr Notenschnitt um einiges besser sein würde, wenn auch sie Schach als Schulfach hätten.



Im Schachmuseum konnte man dann auf alten Fotos und während eines Films bestaunen, wie die Kinder früher Schach gelernt haben. Wir Trainer waren ob der Disziplin während des Schachunterrichts zu jener Zeit doch etwas irritiert. Ob sowas auch heutzutage auch möglich ist? Natürlich konnte man noch viel mehr im Schachmuseum sehen, z.B. alte Spielsätze und Kostüme vom Lebendschach.



Am frühen Nachmittag ging es dann weiter; schnell noch die Souvenirtüten verstaut und ein Gruppenfoto gemacht und schon steuerte unser Busfahrer den Hexentanzplatz b. Thale an.
Von hier hatte man einen wunderschönen Ausblick, man konnte sogar den Brocken sehen.



Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob jedes unserer Kinder den höchsten Berg des Harzes auch wirklich erspäht hat, befand sich doch unweit unseres Busparkplatzes die Sommerrodelbahn. Die Gelegenheit, mal schneller als unser Bus den Berg herunterzufahren, wurde natürlich genutzt, nicht nur einmal.



Spätestens als die Finger durch den kalten Fahrtwind dann doch etwas steif geworden sind, war eine heiße Schokolade oder leckere Bratwurst genau das Richtige. Auch für diejenigen, die den Tierpark besucht haben oder einfach nur eine kleine Wanderung gemacht haben.

Am späten Nachmittag ging es dann (leider) wieder in Richtung Heimat. Während einer kleinen Pause wurden dann natürlich noch unsere Reiserätselgewinner geehrt. Dabei hatten so viele Kinder alle Fragen richtig beantwortet, dass sogar gelost werden musste! Ob das Rätsel etwa zu einfach war?

Kurz vor Sieben kamen wir dann wieder in Leipzig an. Ein wundervoller Ausflug ging zu Ende; ein Ausflug, bei dem einmal nicht das Schachspielen im Vordergrund stand. Aber auch das muss mal sein!

Abschließend möchte ich noch all jenen danken, die wesentlich zum Gelingen dieser Reise beigetragen haben. Die vielen begeisternden Feedbacks lassen zudem den Wunsch aufkeimen, irgendwann wieder so eine tolle Fahrt zu machen. Warum auch nicht?


1 Antwort auf “Der etwas andere Punktspielsonntag…”

  1. 1. Birgit Teichmann schrieb:

    Es war ein erlebnisreicher und sonniger Tag, der uns noch lange freudig in Erinnerung bleiben wird! Vielen Dank dafür!

    Felix und Birgit

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