Mai 15

Auch im Dezember 2021 konnten die Deutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaften der Schachjugend corona­bedingt nicht ausgetragen werden. Die Nachholetermine in 2022 sind etwas breiter gestreut als im Vorjahr. Vom 29. April bis 3. Mai 2022 stand für unsere Mäd­chen­mann­schaft die DVM U16w in Berlin an, während die großen Jungs vom 22. bis 26. Juli 2022 nach Kiel zur DVM U20 fahren.

Vorgeschichte
Mit dem souveränen Sieg bei der SMM U16w im Oktober 2021 hatte sich unser Quartett für diese Meisterschaft qualifiziert und durfte in dieser Besetzung Medaillenambitionen hegen. Durch die Verschiebung in die Schulzeit war jedoch beizeiten klar, dass Hannah leider nicht mitfahren würde. Für sie rückte Klara (nominell noch U8-Spielerin!) nach. Am Tag der Hinfahrt fiel dann auch noch Jenny krank­heits­bedingt aus. So kam plötzlich Jamie noch ins Team. An dieser Stelle ihr und ihrer Familie großen Dank, dass es so kurzfristig geklappt hat!

Turniergeschehen
Nach diesem turbulenten Vorgeschehen war der Turnierverlauf vergleichsweise ruhig. Im Feld der 19 Mannschaften waren wir an 13 gesetzt, so dass eine Medaille nicht realistisch erschien. Dafür galt es zum Beispiel, in den sieben Runden möglichst nicht spielfrei abzubekommen.

Nach der klaren Auftaktniederlage (½:3½ gegen Raesfeld/Erle aus NRW) und einem wackligen 2:2 gegen Lehrte drohte zwar genau dieses Szenario, doch noch gab es Mannschaften, die hinter uns lagen. So konnten wir „spielend“ mit einem 4:0 gegen Porz II wieder ins Mittelfeld aufschließen. Dort erwartete uns am Nachmittag des zweiten Turniertages Oberkotzau (BAY). Hier mussten wir unsere Unterlegenheit an den letzten Brettern anerkennen. Mit nunmehr 3:5 MP bekamen wir die an 4 (!) gesetzten Lichtenbergerinnen vorgesetzt und es drohte wieder das „Spielfrei“-Gespenst. Zu unserem Glück konnte Lichtenberg nur drei Mädchen an die Bretter bringen. Außerdem fuhr Klara einen sicheren Sieg ein. Ronja tat sich mit ihrer Gewinnstellung zwar etwas schwer, sicherte sich aber letzlich doch den ganzen Zähler.

In der Vorschlussrunde ging es nun gegen den Hamburger SK, der bis dahin um die Medaillenplätze mitgekämpft hatte. Aber unser Team war nun auf den Geschmack gekommen und erkämpfte ein starkes 2:2-Unentschieden. Bemerkenswert vor allem der Sieg von Neele: direkt von der Eröffnung ins Endspiel übergegangen, dort weiter vorteilhaft Figuren abgetauscht und schließlich das Bauernendspiel gewonnen – das Ganze fast ohne Nachdenken, am Ende zeigte ihre Uhr dank Inkrement 15 min mehr an als zu Partiebeginn. Wir hatten uns also im Mittelfeld gehalten. Und die Auslosung für Runde 7 bescherte uns mit Offenbach ein machbares Los. Und wir gingen auch 1½:½ in Führung. Doch ein Blick auf die noch laufenden Bretter verhieß nichts Gutes. Jamie hatte eine Figur weniger und Ronja einen wichtigen Bauern. Kämpfen war angesagt und gekämpft wurde! Zunächst gelang es Jamie, ein Remis zu erreichen, da die Gegnerin scheinbar die Gewinnidee nicht fand. Und auch Ronja erreichte Remis, profitierte dabei von einem unbedachten Zug ihrer Gegnerin. In der Schlussstellung stand sie sogar klar besser. Aber der Spatz in der Hand…

Am Ende wiesen wir einen positiven Score auf: 8:6 MP und 15½:12½ BP. Das beförderte uns auf einen sehr guten 7. Platz. Meister wurde überlegen Turnierfavorit Halle vor dem Überraschungsteam aus Karlsruhe und Porz I.


Kommentieren Sie den Beitrag!