Schachgemeinschaft Leipzig

Am vergangenen Wochenende begann auch die neue Wettkampfsaison für unsere Frauen­mannschaften. Unser zweites Team spielt in der Regionalliga Südost mit vier weiteren Mannschaften. Das erste Auswärtsspiel führte uns in die Domstadt Merseburg. Neben dem sportlichen Ziel, Mitspielen um den Staffelsieg, gilt es vor allen Dingen in diesem Jahr immer alle Bretter zu besetzen. Katja Amann konnte uns, nach ihrem Samstagseinsatz in der ersten Mannschaft, am Sonntag unterstützen. Des Weiteren nahmen Dr. Gabi Just, Lena Halas und Katja Weber an den Brettern Platz.

Den ersten Punkt der neuen Saison konnte Dr. Just erzielen, welche dankenswerterweise an Ihrem Geburtstag zur Verfügung stand. Auch an dieser Stelle noch einmal alles Gute und viel Gesundheit! In einem „Franzosen“ mit dem etwas seltenerem 3…Sc6 war sehr zeitig selb­ständiges Denken angesagt. Mit Glück und Geschick konnte Gabi die gegnerische Initiative eindämmen und ihrerseits den schwachen Bauern d4 einsammeln. Der kurz darauf folgende Figureneinsteller ihrer Gegnerin bescherte der Jubilarin noch ein paar angenehme Stunden in der Merseburger Sonne.

Danach passierte längere Zeit nicht viel. Katja am ersten Brett verlor ausgangs der Eröffnung einen Bauern für leichte Initiative. Dr. Pflug wickelte aber geschickt, unter Preisgabe des Mehrbesitzes, in ein Doppelläufer-Endspiel mit einem weit vorgerücktem Freibauern am Damenflügel ab. In der spannenden Schlussphase hatten dann beide Spielerinnen durchaus Chancen, den ganzen Punkt zu holen. Nach einigem Hin und Her wurde dieser dann aber geteilt. Eine interessante Partie.

Lena an Brett drei versuchte ihre Damenflügelmajorität (2 zu 1) in einer Stellung mit jeweils zwei Damen und Läuferpaaren zur Geltung zu bringen, was trotz Spiel an beiden Flügeln nicht gelang. Ein gut platzierter Hebel am Damenflügel (a5) brachte Schwarz sogar einen Mehrbauern ein. Da die Stellung mittlerweile sehr geschlossen war, konnte der Übergang ins Bauernendspiel verkraftet werden, ohne dass sich am Remisausgang der Partie etwas geändert hätte. Ein wichtiges Unentschieden, welches uns zumindest einen Mannschaftspunkt sicherte.

Die größten Fortschritte in ihrem Spiel in den vergangenen zwei Jahren hat zweifelsohne Katja Weber gemacht. Das häufige Spielen auf Turnieren und das Trainieren (u.a. mit Manfred Schöneberg) beginnt langsam Früchte zu tragen. Nachdem Katja im vergangenen Regional­liga­jahr ungeschlagen blieb (alle Partien Remis) konnte sie nunmehr ihren ersten Sieg für die Frauen einfahren. Nach solider Eröffnung (Skandinavisch) konnte sie bald ausgleichen, bzw. durch einen dominanten Springer auf d3 das Ruder übernehmen. Im sich anbahnenden Endspiel kam ihre Gegnerin noch zu viel Aktivität, so dass ich zwischenzeitlich um den halben, noch notwendigen Punkt bangte. Mit dem nötigen Selbstvertrauen und guter Zeiteinteilung (!) konnte Katja aber am Schluss sogar den ganzen Punkt einstreichen. Ein schöner Erfolg, auch für die Mannschaft.

Mit der gezeigten Leistung kann ein Platz unter den ersten Drei als durchaus realistisch betrachtet werden. Im nächsten Wettkampf geht es gegen den Staffelfavoriten aus Chemnitz.

Bis dahin wünscht weiterhin viel Erfolg

Thomas Gempe