Okt 15

In der letzten Saison hatte ich nach längerer Pause wieder damit begonnen, von jedem Wettkampf der ersten Mannschaft einen kurzen Bericht zu schreiben. Auch wenn es sich bei dem Saisonstart um ein vereinsinternes Duell handelte, will ich es mir dennoch nicht nehmen lassen, wieder eine kurze Zusammenfassung des Matches aus meiner Sicht zu präsentieren.

Bevor ich zum eigentlichen Spielgeschehen komme, hier eine kurze Ligaeinschätzung. Von unseren beiden Mannschaften ist SGL 2 nominell deutlich die überlegenere. Zahlenmäßig muss für dieses Team der Aufstieg das klare Ziel sein; natürlich wissen wir, wie schnell es mal anders laufen kann, aber alles andere als eine Platzierung in der Nähe der Spitze wäre sicher eine Enttäuschung. Die Mannschaft SGL 1 liegt, was den ELO-Schnitt der Stammbretter angeht, an drittletzter Position. Insofern ist der Klassenerhalt das erste Thema, aber ich wage mal die Prognose, dass das gut funktionieren wird. Es gibt für mich einige schwer einzuschätzende Elemente in der Staffel, dazu gehören die Aufsteiger aus Köthen sowie die zweiten Mannschaften von Aue und TU Dresden (wir mussten uns ja schon wiederholt mit deren Ersten herumschlagen). Wenn ich mal Favoriten benennen müsste, würde ich neben dem Oberliga-Dauerbrenner aus Hoyerswerda noch AE Magdeburg ins Auge fassen. Soweit ein paar grobe Gedanken.

Unser Kampf begann mit einem schnellen Sieg an Brett 2; Heiko mähte mit Weiß den angeschlagenen Manfred S. nieder. Kurz danach trennten sich Joachim und Hendrik – vielleicht die ausgeglichenste Paarung in diesem Match – unentschieden. Sie hatten zwar ein Weilchen gebraucht, um eine Remisvariante aufs Brett zu zaubern, produzierten dann aber das theoriegerechte Dauerschach. Anschließend passierte eine Weile nicht viel. An manchen Brettern deuteten sich vage Tendenzen zugunsten von SGL 2 an, lediglich Wilfrid lief von Anfang an einem Rückstand (Minusbauer) hinterher.

Wilfrid verlor auch folgerichtig die Partie; Erik, der starke Neuzugang von SGL 1, baute allmählich seinen Vorteil aus und ließ ihn nie wieder los. Im Gegenzug kam der Berichterstatter zu einem vollen Punkt, nachdem Markus erst in der Eröffnung eine Ungenauigkeit begangen und danach noch versehentlich einen Bauern eingestellt hatte, an welchem im höheren Sinne gleich die ganze Stellung hing. Damit war der ursprüngliche Vorsprung wieder hergestellt; ein Mannschaftssieg von SGL 2 war in dem Moment noch nicht sicher, bahnte sich aber an.

An den hinteren beiden Brettern wurde in der folgenden Phase scharf geschossen. Anet erkämpfte sich im Mittelspiel Vorteil, vergab denselben in Zeitnot und gelangte letztendlich doch etwas glücklich zu einem vollen Punkt gegen Bruno. Am Nachbarbrett holte sich Robert gegen Andreas eine Mehrfigur, allerdings konnte Letzterer dafür ein paar Bauern einkassieren, was ihm im Endspiel genug Kompensation bot. Wie es genau zu Ende ging, kann ich nicht sagen, die Punkteteilung sah jedenfalls aus der Ferne plausibel aus. Schließlich erzielte auch Manfred B. gegen Sandra mit Weiß einen vollen Punkt; er hatte ebenfalls nach der Eröffnung eine leicht bessere Stellung und konnte diese durch präzises Spiel nach und nach umsetzen. Damit stand der Sieg von SGL 2 fest.

Alle wollten jetzt nach Hause, nur Stephan offenbar nicht. Er war aus der Eröffnung mit Schwarz gegen Gottfried nahezu übergangslos in ein minimal besseres Läuferendspiel gegangen. Dieses wirkte lange Zeit haltbar (und auch in der Heimanalyse gelang es mir nicht, einen zwingenden Gewinn zu finden). Doch Gottfried musste hinten heraus der fehlenden Kondition Tribut zollen. Nach zwei unglücklichen Entscheidungen war der Vorteil zu einem gewinnträchtigen Ausmaß angewachsen, und Stephan ließ sich die Chance nicht nehmen.

Somit endete der Kampf mit 6:2 etwas unverhofft hoch, jedoch auch nicht völlig abwegig. Auf dem Blog von Joachim findet Ihr die gleiche Geschichte nochmal als Bildband erzählt, vielen Dank an ihn für die Untermalung durch Fotos von allen Brettern. In drei Wochen müssen wir zur Doppelrunde gegen Löberitz und Köthen antreten.


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