Feb 04

Der sechste Spieltag der 2. Bundesliga Ost begann für uns ein weiteres Mal mit einer schlechten Nachricht. Durch das Fehlen von Paul (mehr dazu intern) traten wir nur zu siebt zu unserem dritten Auswärtsspiel an. Bindlach ist uns nominell leicht überlegen; leider konnten die Gastgeber an allen Brettern unsere Bemühungen, den kampflosen Rückstand auszugleichen, zunichte machen. So endete der Mannschaftskampf mit einem schmucklosen 3:5 aus unserer Sicht.

Zuerst remisierte Manfred Schöneberg, dann Thomas Schubert und einige Zeit später noch Stephan. Bei allen drei Partien habe ich nicht mitbekommen, wer zwischendurch besser gestanden haben könnte. Manfred Böhnisch und Thomas Schunk, welcher an diesem Wochenende an Brett 8 seinen Einsatz hatte, schienen nach meiner Auffassung beide schlecht aus der Eröffnung gekommen zu sein. Wilfrid hatte einen Bauern mehr, musste sich aber mit schlechter Struktur und starkem Figurenspiel des Gegners abgeben. Bei mir lief es genau umgekehrt; in der Eröffnung war mir ein Bauer abhanden gekommen, doch daraus entwickelte sich mehr oder weniger zufällig eine starke Kompensation in Form von Raumvorteil und Angriffsspiel.

In der vierten Stunde konnte sich Manfred Böhnisch endlich befreien und erreichte ein Endspiel mit Läufer gegen Springer sowie jeweils drei Bauern bei symmetrischer Struktur. Er hat sich meinen ganz großen Respekt verdient, indem er hier ein Remis ablehnte und noch ernste Gewinnversuche unternahm. Leider wurden seine Bemühungen nicht belohnt und es blieb bei einem halben Punkt, dennoch ist dieser Kampfgeist absolut ehrenwert!

Auch Thomas Schunk erreichte irgendwann Ausgleich und kämpfte verbissen, kam jedoch nicht über die Punkteteilung hinaus. Am zweiten Brett wurden die Figuren immer weiter abgetauscht, und Wilfrid blieb mit einem schlechten bis hoffnungslosen Endspiel zurück. Sein Gegner, IM Petr Neuman, trug selbiges auch, soweit ich das mitbekommen habe, sauber und fehlerfrei ab. Damit stand es 4,5:2,5 für die Gastgeber, und der Ausgang meiner Partie hatte im Mannschaftssinne keine Bedeutung mehr.

Aus dem Mittelspiel heraus gelang mir ein starker Angriff (gegen GM Martin Petr, welcher mir bereits bei unserer 3:5-Niederlage im letzten Jahr gegenübersaß). Leider versäumte ich diesmal die Gewinnchance und geriet nach einem spannenden Partieverlauf in ein schlechteres Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Die gute Nachricht ist, dass ich dort eine Festung aufbauen konnte, wonach wir uns sofort auf Remis einigten.

Mit 3:9 Mannschaftspunkten liegen wir also weiterhin mitten im Abstiegskampf. Die anderen Wettkämpfe liefen aus unserer Sicht günstig, denn die direkten Konkurrenten verloren mehrheitlich ebenfalls. In drei Wochen haben wir ein Heimspiel gegen Bayern München. In den letzten beiden Kämpfen der Saison treffen wir dann auf die beiden Tabellenletzten Garching und Neutraubling, dort müssen wir auf jeden Fall noch zweimal ordentlich punkten.


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