Jan 14

Mit einem Erfolg startet die Erste ins neue Kalenderjahr. Der Sieg gegen Erfurt war knapp, in letzter Instanz aber doch sauber erkämpft. Damit stehen auf unserem Konto jetzt 3:7 Mannschaftspunkte, was ja immerhin etwas freundlicher klingt als das 1:7 davor. Bis zum Klassenerhalt ist es immer noch ein weiter Weg, aber da wir noch gegen zwei der direkten Konkurrenten antreten werden, ist die Situation nicht gänzlich hoffnungslos.

Auch diesmal war die Mannschaft ersatzgeschwächt – eigentlich keine adäquate Beschreibung, denn hinter unseren „Stammersatzspielern“ Paul und Manfred Sch. hat der dritte Ersatzmann bisher fast immer gepunktet. Da neben Heiko auch Ludwig fehlte (krankheitsbedingt), kam diesmal Bernd zu seinem Einsatz. Nominell lagen wir wieder hinten, aber gar nicht so deutlich, denn auch die Gegner mussten auf Ersatz zurückgreifen.

Was die einzelnen Partien angeht, habe ich diesmal weniger mitbekommen, deswegen fallen auch einige der Zusammenfassungen etwas kürzer aus. Thomas vereinbarte mit seinem Gegner Thomas Casper ein schnelles Remis, im weiteren Verlauf teilten auch Stephan, Paul und Manfred Sch. mit ihren Gegnern (Franz Bräuer, Bernd Vökler und Christian Troyke) die Punkte. Am ehesten hatte mir dabei die Stellung von Manfred Sch. Sorgen gemacht, ob er allerdings wirklich objektiv schlechter stand, kann ich nicht sagen. Dafür wurde mir erzählt, dass Stephans Gegner eine Gewinnchance ausgelassen hatte; bis zu diesem Punkt können wir uns über den Ausgleich jedenfalls nicht beschweren.

Wegbereiter zum Mannschaftserfolg wurde Manfred B. mit einer starken Weißpartie gegen Matthias Müller. Er hatte im Mittelspiel druckvoll agiert und einen Bauern gewonnen. Der Sieg kam dann recht plötzlich – mir wurde zugetragen, nachdem er einen zweiten Bauern erobert hatte, brach die schwarze Stellung total zusammen. In jedem Fall eine schöne Leistung.

Die einzige Niederlage des Tages musste wiederum Wilfrid hinnehmen, und zwar gegen Petr Haba. Wilfrid hat es durch Heikos Ausfälle an Brett 2 naturgemäß sehr schwer, und auch diesmal sah er sich langem kräftezehrenden Druckspiel seines Gegners ausgesetzt. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte er seine Stellung nicht mehr halten, damit stand es 3:3.

Euer Berichterstatter kam mit Schwarz gegen Peter Enders angenehm aus der Eröffnung. Als mein Gegner dann im Mittelspiel den Wert der offenen e-Linie unterschätzte, brach seine Stellung Stück für Stück auseinander; er gab direkt nach der Zeitkontrolle auf, als er entscheidend Material verloren hätte.

Den Schlusspunkt setzte Bernd mit einem sehr kuriosen Partieverlauf gegen den Erfurter Ersatzspieler Alex Steinacker (die nachfolgende Beschreibung basiert teilweise auf meiner Wahrnehmung, teilweise auf der Schilderung von Mitspielern). In total geschlossener Stellung – ich vermute mal, sie ging aus einer Königsindisch-Variante hervor – opferte unser Mann zunächst eine Figur für starken Königsangriff. Eigentlich dachte ich schon, die Partie wäre damit erledigt, denn es war nicht unmittelbar ersichtlich, wie der Gegner diesen noch abwehren sollte. Die Gewinnführung zog sich aber doch erstaunlich lange hin, und in der heißen Phase muss Bernd dann wohl aber eine Figur oder ähnliches eingestellt haben, jedenfalls lief er plötzlich einem großen materiellen Rückstand hinterher. Kurz danach kam glücklicherweise wieder die Wende zum Guten (aus Leipziger Sicht); nach der Zeitnotphase, die ich leider komplett verpasst habe, war unser achtes Brett materiell nicht mehr im Minus, sondern wieder einen Bauern im Plus. Aus diesem wurde dann zügig eine Qualität, und den Vorteil im Endspiel ließ sich Bernd nicht nehmen. Nach vier Stunden triumphierte er schließlich und machte mit seinem Kampfsieg das 5:3 der Mannschaft perfekt.

Mit einem deutlich besseren Gefühl als noch wenige Wochen zuvor gehen wir also jetzt in die zweite Saisonhälfte. Im Abstiegskampf ist alles offen, für uns geht es in drei Wochen gegen Bindlach. Auch in der Oberliga ist es spannend; dort ließ unsere Zweite zwar einen Mannschaftspunkt im Aufstiegskampf liegen, doch im Kampf um die Tabellenspitze treffen beide Leipziger Teams noch auf die zur Zeit führende Plauener Mannschaft.

Wenn ich Stephan und Uwe richtig verstanden habe, soll es am Freitag wieder eine Partievorstellung im Hörzentrum geben.


1 Antwort auf “2.Bundesliga: SGL – Erfurter SK”

  1. 1. André schrieb:

    Glückwunsch, damit hätte wohl kaum jemand vorher gerechnet! 🙂

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