Okt 15

Es gab eine Zeit, da hatte ich zu jedem Punktspiel der ersten Mannschaft etwas zu schreiben. Jaja, das ist lange her – aber vielleicht ist es eine gute Idee, die alten Gewohnheiten wiederaufleben zu lassen. Ich weiß natürlich nicht, wie sich die aktuelle Saison entwickelt, aber hier ein paar Worte zu unserem ersten Punktspiel 2012/13:

Der Wettkampf „begann“ damit, dass mein Gegner, GM Roman Slobodjan, infolge von Störungen im Bereich der Deutschen Bahn, beinahe nicht anreisen konnte und erst kurz nach Spielbeginn (11 Uhr) im Sportforum eintraf. Nun gibt es ja verschiedene Meinungen zur Karenzzeit, aber es wäre auf jeden Fall unbefriedigend gewesen, wenn die Partie wegen diesen wenigen Minuten als kampflos gewertet worden wäre.

Schon sehr früh remisierte Stephan gegen Cliff Wichmann nach ein paar harmlosen Eröffnungszügen. Mir gelang dann mit Schwarz ein schneller Ausgleich gegen Roman Slobodjan, und auch an unserem Brett kam es zügig zur Punkteteilung. Leider begann der Kampf sich hier gegen uns zu entwickeln, insbesondere an den beiden hinteren Brettern; lediglich an den Brettern 2 und 4 (Heiko und Thomas) sah ich Chancen auf Vorteil.

Manfred Sch. notierte dann im Mittelspiel die erste Null für Leipzig; er hatte mit Weiß im Sizi einen Angriffsplan gewählt, der nicht durchschlug und zu viele Schwächungen der eigenen Stellungen zur Folge hatte. Kurz danach gewann Thomas gegen seinen Gegner entscheidend Material und auch die Partie – eine beeindruckende Leistung gegen GM Wojtech Plat, einen zahlenmäßig überlegenen Gegner. Wir hatten also vorübergehend den Ausgleich erzielt.

Ab hier sah unsere Mannschaft allerdings kaum noch Erfolgsmomente. Heiko kam über ein Remis nicht hinaus, und die restlichen drei Spieler (Wilfrid, Manfred B. und Paul) spielten mit dem Rücken zur Wand. Manfred musste sich einer sehr druckvollen Partieanlage von Gunter Spieß sowohl im Mittelspiel als auch im Endspiel erwehren und konnte letztendlich den halben Punkt nicht festhalten. Die Gäste gingen also erneut in Führung, und da die beiden noch fehlenden Bretter auch klar schlechter standen, war die Mannschatsniederlage deutlich abzusehen.

Paul, der wohl schon in der Eröffnung fehlgegriffen hatte, musste sich nach langen Bemühungen ebenfalls geschlagen geben. Wilfrid, bei dem ich bis kurz vor Schluss noch Hoffnung auf einen halben Punkt hatte, erlag der Endspieltechnik seines Gegners, GM Peter Prohaszka; er war nach einem schwierigen Stand im Mittelspiel in ein Endspiel mit zwei Minusbauern geraten, dass sich anscheinend als nicht haltbar erwies. Der Endstand lautete damit 2,5:5,5.

Im Rückblick ist sicher das Fazit angemessen, dass die Gäste aus Aue uns insgesamt klar überlegen waren und unsere Mannschaftsniederlage somit in Ordnung ging. Im Hinblick auf das Ziel Klassenerhalt ist es aber sicher zu früh, jetzt schon Trübsal zu blasen, denn Aue (insbesondere in dieser Aufstellung – wir waren an allen Brettern im Schnitt 100 Punkte schwächer) ist dafür nicht der Maßstab. Vermutlich wird sich erst im Kampf gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf zeigen, wo wir in diesem Jahr stehen.
Am Freitag ist eine Vorstellung einiger Partien im Hörzentrum Gromke geplant.


3 Antworten auf “2.Bundesliga: SGL – Nickelhütte Aue”

  1. 1. André schrieb:

    Schade, dass es nicht geklappt hat. Ich denke auch, die wirklich entscheidenden Partien kommen erst noch.

  2. 2. Heiko Machelett schrieb:

    Hätte man den Kanpf nach 2-2,5h abgeschätzt, wäre auch kein anderes Resultat herausgekommen. Beim Stand von 1,5:1,5 standen wir in den verbleibenden Schwarzpartien mehr oder weniger klar schlechter. Thomas hatte leichte Vorteile und Manfred S. war gerade dabei, seine Stellung zu überziehen. Dieses Jahr wird es sicher schwieriger als in der letzten Saison und vielleicht hat diese Niederlage auch in dieser Höhe etwas Gutes und einen „Hallo wach! -Effekt!“ bei einigen ausgelöst.

  3. 3. Manfred Schöneberg schrieb:

    Die Einschätzungen von Roland und Heiko betreffs meiner Partie sind voll zutreffend. Ich habe die schwarzen Kontermöglichkeiten nach meinem Angriff auf dem Königsflügel unterschätzt. Eine ruhige Spielweise hätte mir leichten Vorteil gesichert. Beim nächsten Einsatz setze ich mich auf meine Hände…

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